Die Geschichte der Turnabteilung

Die Vereinsgeschichte                                       Gründung - 1965

Im Jahre 1927 wurde in der Gaststätte "Zum Eichbaum" in der Wasserstraße die Turnabteilung der damaligen DJK gegründet. Unter Lehrer Baldauf wurden die ersten Übungsstunden abgehalten.  Der Inhalt der Arbeit der sportlich Verantwortlichen war ganz auf die Ideen und Grundlagen des Turnvaters Jahn ausgerichtet, nämlich der Ertüchtigung des Körpers und des Geistes durch turnerische Übungen.

 

Ab 1929 wurde der Turnbetrieb in die neu erbaute Turnhalle am Lorscher Weg verlegt. Im Jahr 1935 wurde die DJK aus politischen Gründen verboten. Es erfolgte der Zwangszusammenschluss mit dem TV 1893, der sich 1952 wieder als selbständiger Turnverein löste. In dieses Jahr fällt auch die Namensgebung TSV 1906 Viernheim. Es bestanden die Abteilungen Fußball, Handball, Leichtathletik, Tischtennis und Turnen.

 

Die Turnabteilung wurde von Nikolaus Bugert als Turnwart gegründet. Er hatte dieses Amt bis 1964 inne. In diesem Jahr hatte die Turnabteilung immerhin schon etwa 100 Mitglieder.

 

Eine erfolgreiche Männerriege, bestehend aus Peter Augustin, Dieter Buhl, Heinz Busalt, Hans Fleischmann, Karl Gutperle, Walter Helbig, Joachim John, Norbert Kühlwein, Walter Rhein, Alfred Schwiedernoch, Horst Tubach, Willi Winkler und Karl Zink war das Aushängeschild der Abteilung, die den Verein bei vielen Freundschaftswettkämpfen und Veranstaltungen erfolgreich repräsentierte. 1964 erfolgte die Umorganisation in der Abteilungsführung. Erstmalig wurde ein mehrköpfiger Abteilungsvorstand eingesetzt. Unter anderem gehörten diesem Vorstand folgende Mitglieder an: Abteilungsleiter Karl Gutperle, Schriftführer Horst Tubach, Pressewart Joachim John, Schülerturnwart Heinz Busalt, Mädchenturnwartin Frau Herbert. Oberturnwart war zu diesem Zeitpunkt Walter Pfenning.


ab 1965

Der Neubeginn des Turnens für Schülerinnen und Jugendliche fiel in das Jahr 1965. Bereits zur ersten Turnstunde kamen 30 Teilnehmer. Bereits zwei Jahre später fand das erste Schauturnen der Schülerinnen in der alten TSV Halle statt und nach einem weiteren intensiven Trainingsjahr erfolgte die erste Teilnahme an einem Wettkampf in Mannheim, bei dem die Mädchenriege einen hervorragenden zweiten Platz belegte.

 

Das Schülerturnen begann im Jahr 1968 in der TSV Halle unter Leitung von Oberturnwart Walter Pfenning. Den ersten Wettkampf führte diese Turngruppe 1972 beim Landesturnfest in Heidelberg durch. 

 

Einen weiten Schritt nach vorne machte die Abteilung mit der Einweihung der Turnhalle der Friedrich-Fröbel-Schule. Mit der Möglichkeit in der Weststadt Übungsstunden anzubieten, erlebte die Abteilung den größten Mitgliederzuwachs in ihrer Geschichte. Innerhalb von kurzer Zeit wuchs die Mitgliederzahl auf über 300 Aktive an.

 

Neben dem Aufbau von Kinder- und Jugendgruppen wurden auch die ersten Versuche im Freizeitbereich unternommen: mit der Festigung von Frauen-Gymnastik-Gruppen und des Jedermänner-Sports, welche ihre Anfänge bereits in den Jahren 1964/65 hatte.

 

Die Turnabteilung des TSV, die bisher dem Badischen Turnverband angehörte, wurde im Jahr 1972 in den Hessischen Turnverband (Turngau Bergstraße) übernommen.

 

Bei der Abteilungsversammlung im Jahr 1973 wurde Erich Bugert zum neuen Abteilungsleiter der Abteilung Turnen gewählt. In seiner Amtszeit entwickelte sich das Schüler- und Schülerinnenturnen weiterhin sehr erfolgreich mit dem Erringen vieler Wettkampfsiege und Pokale. Im März 1977 löste Hans Scholl den bisherigen Abteilungsleiter Erich Bugert in seinem Amt ab. Während seiner Amtszeit erlebte die Abteilung einen erheblichen Strukturwandel.

 

Noch zeigte sich die Abteilung mit jährlichen Schauturnen der Öffentlichkeit und die Aktiven nahmen mit sportlichen Erfolgen an den Gau- und Landesturnfesten teil. Unter anderem wurde Michael Wormer 1979 als auch 1980 hessischer Jugendmeister im Seitpferd. Als zu Beginn der 80’er Jahre die Aerobic Welle aus den USA nach Deutschland überschwappte, stellte sich für die Verantwortlichen der Turnabteilung die Frage, ob sie sich diesem neuen Trend anschließen sollen. Fast zeitgleich stand eine Umstellung im Bereich des Gerätturnens an. Bis zu dieser Zeit bestritten Buben- und Mädchen-Turnriegen Wettkämpfe in verschiedenen Bereichen des Gerätturnens. Durch die Aufwertung der Turnqualität ergab sich ein größerer finanzieller und organisatorischer Aufwand für das Geräteturnen. Doch der größere Aufwand für das Gerätturnen und gleichzeitig ein Einstieg in neue Bewegungen überforderten die Möglichkeiten der Abteilung. Nach dem Abwägen der Möglichkeiten entschieden sich die sportlich Verantwortlichen der Abteilung für eine Veränderung in Richtung Freizeit- und Gesundheitssport. Die Vorarbeiten für diese Neuausrichtung waren nicht leicht. Es mussten ÜbungsleiterInnen gefunden und ausgebildet werden. Ebenso war zu klären, wie diese neue Form des sportlichen Angebotes der Abteilung organisiert werden soll. 


ab 1990

Mit den 90’er Jahren begann der Durchbruch im Kurssystem der Abteilung, das im Jahr 1993 um die Kurse Vater-Mutter-Kind-Turnen und Seniorengymnastik erweitert wurde. Es begann ein neuer Kurs unter der Bezeichnung Callanetics. Aus diesem Kurs entwickelte sich der heute noch bestehende Kurs Body-Fit. In den Sommerferien 1993 startete der Kurs Bike-Walk-Kneipp.

 

Im November 1995 begannen die beiden Kurse Wirbelsäulengymnastik. 1996 begannen die neuen Kurse Fünf Tibeter und Zilgrei. Der Kurs Thai-Do startete im Jahre 2000. Mitte des Jahres 2001 begann der Kurs Wir für uns Klub, dies war ein spezielles Angebot für Kinder mit Handicaps. Ende des Jahres 2002 konnte  die Abteilung einen weiteren Kurs für Beckenbodengymnastik anbieten. Mit Beginn des Jahres 2003 wurde der Kurs „Aerobic-Gymanstik" neu aktiviert und wird heute unter der neuen Bezeichnung Rundum Fit angeboten. In den letzten Jahren kamen noch viele neue Kursformate wie z. B. Piloxing®, Yoga, WORLD JUMPING® oder Zumba® hinzu.

 

Das starke Interesse und die hohen Teilnehmerzahlen zeigten, dass die Abteilung von der bisherigen Mitglieder- und Beitragsstruktur abweichen musste. Nach Rücksprache mit den Fachverbänden entschloss man sich für das Kurssystem, welches offen war sowohl für Mitglieder, als auch für Nichtmitglieder des Vereines. Eine zusätzliche Kursgebühr wurde erhoben, um die hohen Ausbildungskosten für die Übungsleiterinnen wieder einzubringen. Nach einigem Auf und Ab wurde das Kurssystem ein fester Bestandteil im sportlichen Angebot der Turnabteilung.

 

Nachfolger von Hans Scholl als Abteilungsleiter wurde im April 2001 Karl Hofmann, der dieses Amt zehn Jahre erfolgreich ausübte. In seine Amtszeit fielen das 100jährige Jubiläum des Vereins und die Fusion mit dem Fußballverein Amicitia im Jahr 2008. 

 

Im Jubiläumsjahr 2006 bestand die Abteilung aus 450 Mitgliedern und war damit nach der Fußballabteilung mit 480 Mitgliedern die zweitgrößte Abteilung im TSV. Vierundzwanzig Übungsleiter/innen und Gruppenhelfer/innen waren zu diesem Zeitpunkt im Einsatz.

 

Ab dem Jahr 2011 leiteten Walter Sander und Jochen Roth die Abteilung und ab 2013 Wolfgang Merkel. Seit 2017 wurde die Abteilung unter der Doppelspitze von Melanie Düster und Katja Fleck geführt, ab 2020 kommissarisch von Miriam Marhöfer. 

 

Die Aktivitäten beschränken sich aber nicht nur auf den sportlichen Bereich. Unter Regie des lizenzierten Wanderwarts Berndt Schelhammer werden in jedem Jahr zwei Wanderungen durchgeführt. Im Frühjahr geht es in den Odenwald, im Herbst in die Pfalz. Grillfeste und Radtouren stehen ebenso auf dem Programm wie Käse-/Rotweinabende.

 

Wir sind ständig bemüht, das Kursangebot dem aktuellen Trend und der Nachfrage anzupassen. Unsere Übungsleiter bilden sich stetig fort und bieten ein qualitativ hochwertiges Progamm. Wir wollen durch vernünftige Kursgebühren und gute sportliche Inhalte hervortreten. Wenn Sie Anregungen haben, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren!